Offenbar hält das ZDF die deutsche Sprache als Medium der modernen Kommunikation nicht mehr für tauglich. Auf die Beschwerde eines Zuschauers, er wisse mit der neuen ZDF-Sendung „I can do that“ – eine „Promi-Challenge“ mit vielen „showacts“ wenig anzufangen, antwortete die Zuschauerredaktion, die deutsche Übersetzung „Ich kann das“ sei dem ZDF „zu hölzern“. Die FDP ziert die VDS-Kandidatenliste wegen des Wunsches vieler Funktionsträger, das Englische als Amtssprache in Deutschland einzuführen. „Das hätte es unter Guido Westerwelle nicht gegeben“, kommentierte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer, selbst FDP-Mitglied. Bekanntlich hatte Westerwelle einmal einen auf einer Pressekonferenz auf Englisch Auskunft begehrenden Journalisten beschieden, dass in Deutschland Deutsch gesprochen werde. Weitere Kandidaten sind der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche (für ihn ist die neue E-Klasse ein „Masterpiece of Intelligence“), die Deutsche Post AG und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. In ihrer durchaus lobenswerten Kampagne „Null Alkohol – Voll Power“ wirbt sie damit, dass die Hitze „beim Dancen“ nüchtern viel intensiver zu spüren sei.
Zu den bisher von den VDS-Mitgliedern Gewählten zählen die Bahnchefs Hartmut Mehdorn und Johannes Ludewig, die Politiker Günther Oettinger und Klaus Wowereit („Be Berlin“), Ex-Postchef Klaus Zumwinkel, Telekom-Chef René Obermann und Obermanns Vorvorgänger Ron Sommer, der den Reigen der Sprachpanscher im Jahr 1998 eröffnet hatte. Aber auch der Duden wurde schon gewählt. Und der Sieger des Jahres 2015 war der Präsident der TU München, Professor Wolfgang Herrmann, wegen seiner Pläne, die deutsche Sprache an dieser höheren Bildungsanstalt sozusagen zu verbieten.