Bereits seit 2006 gibt es das „Festspiel der Deutschen Sprache“, ins Leben gerufen von der international renommierten Sopranistin Edda Moser. Statt findet es seit 2007 im historischen Goethe-Theater Bad Lauchstädt. Jedes Jahr im Herbst versammeln sich dort namhafte Schauspieler, um mit zahlreichen Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur die deutsche Sprache zu feiern, ihre Eigenart und ihre Schönheit zu genießen und zugleich ihrer Banalisierung entgegenzuwirken. Der Rückblick auf die vergangenen Jahre versammelt heitere und nachdenkliche Texte aus der deutschsprachigen Literatur.
Quelle: www.mdr.de
Am 15. November 2013 fand der 10. Bundesweite Vorlesetag statt. Zum Jubiläum stellt er einen neuen Teilnahmerekord auf: Rund 80.000 ehrenamtliche Vorleserinnen und Vorleser haben sich angemeldet. In Schulen, Kindergärten, Bibliotheken, Redaktionsräumen, sogar in Zügen und in der Fußgängerzone lasen sie aus ihren Lieblingsgeschichten vor. Durch die Teilnahme am 10. Bundesweiten Vorlesetag setzen sie ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für das Lesen und leisten so einen Beitrag für mehr Lesefreude und bessere Lesekompetenz. Die Initiatoren gehen von insgesamt mehr als 100.000 Teilnehmern aus, da sich Zehntausende mit einer Vorleseaktion beteiligen, ohne diese anzumelden.
Die Stiftung Lesen, die Wochenzeitung „Die Zeit“ und die Deutsche Bahn riefen 2004 erstmals zum Vorlesen auf und mobilisierten die Öffentlichkeit. Das Institut für Lese- und Medienforschung der Stiftung Lesen führte 2007 nach 19 Jahren erstmals eine gesamtdeutsche repräsentative und systematische Befragung zur familiären Vorlesekultur durch. Zehn Jahre nach dem Start des Bundesweiten Vorlesetages war es nun an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen und zu prüfen, wie nachhaltig sich die Initiative gestaltet, was bislang erreicht werden konnte und ob Erfolge verzeichnet werden können.
Schon längst ist der gemütliche Weihnachtseinkauf mit schlendern über den Weihnachtsmarkt in Deutschland zum turbulent-hektischen X-Mas-Shopping mit maßlosem Glühweingenuss verkommen. Im gleichen Maße scheinen die religiösen Hintergründe um Jesu Christi Geburt ins Hintertreffen zu geraten. Seit einigen Jahren droht nun auch dem historisch bedeutsamen Reformationstag Ungemach: Halloween breitet sich aus, obwohl es als keltisches Fest überhaupt keine Wurzeln im deutschen Brauchtum hat.
Am 19. Oktober 2013 wurde in Kassel der Kulturpreis Deutsche Sprache verliehen. Über 600 Gäste kamen in das Kongress Palais der documenta-Stadt, um bei der feierlichen Übergabe der Preise dabei zu sein.
Der dreiteilige Preis wird seit 2001 von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache e. V. (Dortmund) für besondere Verdienste um die deutsche Sprache vergeben. Den mit 30.000 Euro dotierten Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache erhielt der Schauspieler, Schriftsteller und Musiker Ulrich Tukur. Die Vergabe des mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreises Deutsche Sprache wurde in diesem Jahr ausgesetzt. Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache ging an das Europäische Übersetzer-Kollegium Nordrhein-Westfalen in Straelen.
Ziel des vom Europarat 2001 erstmals ausgerufenen Aktionstages ist es, zur Wertschätzung aller Sprachen und Kulturen beizutragen. So sollen die Mehrsprachigkeit gefördert und das reiche Erbe der europäischen Sprachen bewahrt werden. Denn die Europäische Union ist kein Bundesstaat, sondern die Gemeinschaft von 28 souveränen Staaten. In 17 europäischen Ländern haben eine oder mehrere Muttersprachen selbstverständlichen Verfassungsrang. Auch der Verein Deutsche Sprache (VDS) erhebt die Forderung, das Grundgesetz der Bundesrepublik um einen entsprechenden Passus zu ergänzen.
Rund 250 Interessierte kamen zum VDS-Stand auf der Ziegelwiese, um sich über unseren Verein und unsere ehrenamtliche Tätigkeit zu informieren. Darunter waren auch Vertreter der Politprominenz, beispielsweise der hallesche Oberbürgermeister und VDS-Mitglied Dr. Bernd Wiegand (parteilos, links im Bild), Dr. Christoph Bergner (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Dr. Karamba Diaby (SPD), Mitglied im halleschen Stadtrat, und der evangelische Theologe Dr. Sebastian Kranich (B90/Grüne). Eine Woche vor der Bundestagswahl standen - neben den ganz allgemeinen Fragen zum Verein und seinem Wirken - insbesondere die sprachpolitischen Positionen der Volksparteien im Mittelpunkt des Interesses. Viele Besucher bedienten sich des auf Grundlage der Wahlprüfsteine und Wahlprogramme vom VDS erarbeiteten »Sprach-Wahl-O-Maten«.
Beim nunmehr 4. Fontänefest wurde auf zwei Bühnen Literatur, Theater, Zauberei, Komik, Pantomime und Musik geboten. Rund um die Fontäne präsentierten sich hallesche Verlage, der Buchhandel, das Buchhandwerk sowie die Stadtbibliothek und deren Freunde. An den Ständen der Verlage konnte man Bücher aus den Lesungen erwerben und signieren lassen.
(Halle (Saale), 12. September 2013) Unpassend zum Tag der deutschen Sprache am 14. September vermittelt die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt am kommenden Sonnabend auf dem halleschen Marktplatz mit WALK OF LIBERTY politische Bildungsinhalte auf der Grundlage des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Erst im Juni hat der deutsche Bundestag einen Beschluss „Deutsche Sprache fördern und sichern“ gefasst (Bundestagsdrucksache 17/14114), der einen verantwortungsvollen Umgang mit unserer Muttersprache anmahnt. „Wenn dort gefordert wird, in der Kommunikation die Worte sorgfältig zu wägen, auf Verständlichkeit zu achten und unnötige Anglizismen zu vermeiden, sind wir doch mehr als verwundert, dass die Landeszentrale für politische Bildung sich mit so einem Motto – am Tag der deutschen Sprache – an die jungen Menschen wendet“, brachte Arne-Grit Gerold, ehrenamtliche Leiterin der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt des gemeinnützigen Vereins Deutsche Sprache e. V. (VDS), ihre Verärgerung zum Ausdruck.
Nach 101 Jahren wurde in diesem Jahr im Goethe-Theater Bad Lauchstädt wieder ein Stück eines zeitgenössischen Autors uraufgeführt. VDS-Mitglied und Kammersängerin Professor Edda Moser (Foto) hat Rolf Hochhuth († 2020) beauftragt, Szenen aus der Biografie Martin Luthers für die Bühne zu dramatisieren. Caroline Beil und Dominique Horwitz wurden für die Hauptrollen als Katharina von Bora und Martin Luther verpflichtet. Die Uraufführung »Neun Nonnen fliehen« fand im ausverkauften Haus am 6. September 2013 statt, eine Wiederholung der szenischen Lesung gab es am 8. September.
Am 7. September diskutierten im Rahmen einer Matinee Dr. Reiner Haseloff, Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, der Philosoph Prof. Rüdiger Safranski und der Kulturhistoriker Dr. Manfred Osten im Goethe-Theater über Luther und die deutsche Sprache. Am Nachmittag las Rolf Hochhuth »Frauen am Schafott. Anekdoten und Gedichte zur Geschichte«.
Unterstützt wurde das Festspiel 2013 neben den traditionellen Förderern Saalesparkasse, Poststiftung, Honymus-Stiftung und privaten Spendern sowie vom Bundesminister für Kultur und Medien.
Der September verdient wohl zurecht den Beinamen „Sprache-Gedenk-Monat“. Denn zahlreiche Veranstaltungen und Gedenktage würdigen im jahreszeitlichen Übergang zum Herbst die deutsche Muttersprache und huldigen ihrer Einzigartigkeit, Schönheit und Ausdruckskraft – oder erinnern daran: Das Festspiel der deutschen Sprache (6. bis 8. September), der Weltalphabetisierungstag (8.September), der Tag der deutschen Sprache (14. September) und der Europäische Tag der Sprachen (26. September).
Am 27. August hielt die Regionalgruppe Sachsen-Anhalt des gemeinnützigen Vereins Deutsche Sprache e. V. (VDS) ihre turnusmäßige Mitgliederversammlung in der Landeshauptstadt ab. Nach den vielfältigen Aktivitäten und Veranstaltungen, die in den vergangenen Jahren bereits im Süden des Landes stattfanden, wurde in Magdeburg diskutiert, wie das Vereinsleben im nördlichen Sachsen-Anhalt intensiviert werden kann. Bei den zukünftigen Vorhaben stehen inhaltlich die Bereiche »Sprach- und Bildungspolitik« sowie »Deutsche Sprache als prägendes Merkmal der kulturellen Identität und demokratischen Teilhabe« im Mittelpunkt. Dazu gibt es mehrere landesweite Projektideen, die diskutiert und künftig verwirklicht werden sollen.
Vom 2. bis 27. August präsentiert der VDS unter dem Titel »Gezielte Streifschüsse« in der Stadtbibliothek »Walter Bauer« in Merseburg eine Karikaturen-Ausstellung. Die ausgestellten Zeichnungen stammen von überregional bekannten Künstlern, die sich humorvoll mit dem immer stärker auftretenden, häufig seltsame Sprachblüten treibendem Einsatz von englischen Wörtern im deutschen Sprachgebrauch auseinandersetzen.
»Die neue Schlechtschreibung - Seit vielen Jahren sind Grundschullehrer einem deutschlandweiten Feldversuch ausgesetzt: Reformer wollten kreativere Geschöpfe heranziehen. Nun lernen die Kinder nicht mehr richtig schreiben. Experten sprechen von einer Rechtschreibkatastrophe«. So lautet die Überschrift im Heft 25/2013 des Nachrichtenmagazins »Der Spiegel«.
Deutschlands größter Sprach- und Kulturverein war vom 13. bis 16. Juni zu Gast im thüringischen Rudolstadt. Rund 200 Mitglieder und Delegierte des VDS kamen zu ihrer jährlichen Delegiertenversammlung im Schloss Heidecksburg und in der Friedrich-Schiller-Schule Rudolstadt zusammen.
In seiner großen Europarede auf Schloss Bellevue am 22. Februar hatte Bundespräsident Gauck unter anderem auch eine gemeinsame Sprache, konkret: „ein praktikables Englisch für alle Lebenslagen und Lebensalter“ für alle Europäer mit dem Ziel einer allgemeinen europäischen Verkehrssprache Englisch gefordert. Diesem Ziel haben die Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache e. V. auf ihrer Bundesdelegiertenkonferenz am 16. Juni in Rudolstadt mit Nachdruck widersprochen.
(April 2013) Die Kölner Agentur Endmark hat ihre vierte Studie zum Verständnis von englischen Werbesprüchen veröffentlicht. Dieses Mal sollten die über 1.000 Teilnehmer der Umfrage englische Sprüche von zwölf ausländischen Automobilherstellern sinngemäß übersetzen. Sie zeigt erneut auf, dass der Einsatz der englischen Sprache in deutschen Werbebotschaften wohl überlegt sein sollte“.
Bereits die drei vorausgegangenen Endmark-Umfragen aus den Jahren 2003, 2006 und 2009 kamen immer zu dem gleichen Ergebnis: Über zwei Drittel der deutschen Verbraucher verstehen die englischen Werbebotschaften nicht oder interpretieren sie falsch.
Am 27. April 2013 fand in Köthen die Mitgliederversammlung der Regionalgruppe Sachsen-Anhalt des Vereins Deutsche Sprache e. V. (VDS) statt. Wichtigster Tagesordnungspunkt war die nach der Vereinssatzung vorgeschriebene Neuwahl der ehrenamtlichen Leitung für die Regionalgruppe. Dipl.-Ing. Formgestalter Arne-Grit Gerold (Bildmitte) und Dipl.-Ing. Jörg Bönisch (links im Bild) wurden als Leiterin und deren Stellvertreter für die nächsten drei Jahre wiedergewählt. Als Beisitzer wählten die VDS-Mitglieder Dipl.-Ing. Bernd Eggeling (rechts im Bild) in das Ehrenamt.
Die 1785 und 1786 in Hanau geborenen Brüder Jacob und Wilhelm Grimm gingen nicht nur als Märchen- und Sagensammler und deren Bewahrer in die Geschichte ein, sondern auch als Begründer der germanischen Sprachwissenschaften. In diesem Jahr wurde das Leben und Wirken der Grimms in der hessischen Landesausstellung »Expedition Grimm« in Kassel gewürdigt.„Kassel begreift sich als die heimliche Grimm-Hauptstadt. Die Brüder Grimm haben ihre Kasseler Zeit selbst in besonderer Weise gewürdigt und herausgehoben“, betont Bertram Hilgen, Oberbürgermeister der Stadt Kassel. In der Stadt, in der die Brüder Grimm mehr als 30 Jahre gelebt und gearbeitet haben, wird in der »Grimmwelt Kassel« die Erinnerung an ihr Leben und Wirken wach gehalten. Zu den wertvollen Museumsstücken gehören die Bestände an Handexemplaren und Erstdrucken der Werke der Brüder Grimm. Besonders sehenswert ist ein Handexemplar der Kinder- und Hausmärchen von 1812/1815.
Den 23. April hat die UNESCO 1995 zum Welttag des Buches und des Urheberrechts ausgerufen. Der Todestag von Shakespeare und Cervantes soll auf die fundamentale Bedeutung des Buches und seine unverzichtbare Rolle insbesondere in der Medien- und Informationsgesellschaft hinweisen.
Bücher sind das kulturelle Gedächtnis der Menschheit, denn sie überliefern Geschichte und Geschichten in Schriftform. Einst in Scriptorien von Mönchen in hoher Kunstfertigkeit von Hand in kleinen Auflagen zu Papier gebracht, entstand mit dem Buchdruck mit beweglichen Lettern eine Massenware und das niedergeschriebene Wissen erfuhr eine weite Verbreitung. Bücher überdauerten die Jahrhunderte, wenn sie nicht der Fäulnis oder dem Feuer zum Opfer fielen.
Bücher sind das kulturelle Gedächtnis der Menschheit, denn sie überliefern Geschichte und Geschichten in Schriftform. Einst in Scriptorien von Mönchen in hoher Kunstfertigkeit von Hand in kleinen Auflagen zu Papier gebracht, entstand mit dem Buchdruck mit beweglichen Lettern eine Massenware und das niedergeschriebene Wissen erfuhr eine weite Verbreitung. Bücher überdauerten die Jahrhunderte, wenn sie nicht der Fäulnis oder dem Feuer zum Opfer fielen.
Im Zeitalter der elektronischen Datenverarbeitung wird dieses Wissen digital gespeichert. Erkenntnisse darüber, wie lange die elektronischen Speichermedien haltbar sind oder ob heutige Datenträger von künftigen Generationen ausgelesen werden können, gibt es nicht. „Insofern hat sich Papier als »Speichermedium« über Jahrhunderte bestens bewährt. Dennoch wurde das Buch schon oft und immer wieder totgesagt. Doch allen Unkenrufen zum Trotz erfreut es sich noch immer ungebrochener Beliebtheit“, ist sich Katharina Niesmann, Mitinhaberin der halleschen Traditionsbuchhandlung Molsberger, sicher. Davon zeugt unter anderem die Leipziger Buchmesse, auf der in diesem Jahr rund 168.000 Besucher die Verlagsprodukte von 2.069 Ausstellern in Augenschein nahmen.
Seit 1912 sammelt die Deutsche Nationalbibliothek an den Standorten Leipzig und Frankfurt am Main alle deutschen und deutschsprachigen Publikationen sowie im Ausland erscheinende Germanica und Übersetzungen deutschsprachiger Werke. Die Sammlung wird archiviert, umfassend dokumentiert und bibliografisch verzeichnet. Hier wird nationales Kulturgut verwahrt und in Lesesälen sowie im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nicht nur Studenten und Wissenschaftler, sondern auch Sprach- und Literaturfreunde finden hier einen schier unerschöpflichen Fundus der Schrift- und Buchkunst.
Text und Foto: Jörg Bönisch
Auf Einladung des VDS diskutierten Prof. Paul D. Bartsch, Fachgruppenleiter Medienbildung beim Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt (LISA), Dr. Simone Danek, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau, Thomas Lippmann, Vorsitzender des Landesverbandes Sachsen-Anhalt der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Prof. Hans-Joachim Solms, Professor für Geschichte der deutschen Sprache und älteren deutschen Literatur an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, und Benjamin Ziyad vom Landesschülerrat Sachsen-Anhalt das Rahmenthema „Ausgeprägte Medienkompetenz – mangelnde Deutschkenntnisse: Wie ist es um die Bildung bestellt?“. Die Gäste verdeutlichten ihre Standpunkte und diskutierten diese mit dem Publikum. Dagmar Röse, Leiterin des Studios Dessau-Roßlau beim MDR Sachsen-Anhalt, moderierte die Podiumsdiskussion im Mitteldeutschen Multimediazentrum (MMZ).
Die „Mitteldeutsche Zeitung“ sprach zur Podiumsdiskussion mit Jörg Bönisch, stellvertretender VDS-Beauftragter in den Regionen Halle (Saale) und Magdeburg, über den Stand der deutschen Sprache sowie die Ziele des VDS. Bönisch berichtete, dass deutsche Schulabgänger vor allem „Mängel in der Lesekompetenz, in der Rechtschreibung, in der Grammatik und beim Textverständnis (aufweisen). [...] Themen, mit denen sich der VDS seit Jahren beschäftigt.“ Kern der Probleme sei „die zunehmende generelle Vernachlässigung der deutschen Sprache“. Weitere Ursachen seien die Verarmung des Wortschatzes, Abkürzungen in den neuen Medien und die „inflationäre Übernahme von Anglizismen“. Zentrale VDS-Forderung für bessere Deutschkenntnisse sei mehr Deutschunterricht an den Schulen.
Aus Anlass des alljährlich am 21. Februar stattfindenden Internationalen Tages der Muttersprache mahnt die Regionalgruppe Sachsen-Anhalt des gemeinnützigen Vereins Deutsche Sprache e. V. (VDS) einen sorgsamen, verantwortungsvollen und selbstbewussten Umgang auch mit unserer Muttersprache an. Von den rund 6.000 Sprachen, die heute weltweit gesprochen werden, sind nach Einschätzung der UNESCO die Hälfte vom Verschwinden bedroht, alle zwei Wochen geht eine Sprache verloren.
„Dieses Schicksal droht der deutschen Sprache wohl nicht, doch der Wegfall von internationalen Zoll- und Handelsgrenzen sowie die immer weit reichendere politische Regulierung dürfen nicht dazu führen, dass die Nationen ihre sprachliche Eigenständigkeit verlieren. Auch wenn die großen marktbeherrschenden und global agierenden Wirtschaftsmächte, insbesondere aus Übersee bzw. dem englischsprachigen Raum, ein profitables Interesse daran haben, ihre kommerziell auf die Erschließung immer neuer Absatzmärkte ausgerichteten Bestrebungen mit einer Einheitssprache durchzusetzen. Um so auch zwangsläufig über die Sprache deren Kultur und Denkweisen zu transportieren“, erläutert Arne-Grit Gerold, ehrenamtliche Leiterin der VDS-Regionalgruppe Sachsen-Anhalt.