Wohlbedacht wählten der Verband der Redenschreiber Deutsche Sprache (VRdS), die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) und der Verein Deutsche Sprache (VDS) die ersten Worte aus dem Johannesevangelium als Überschrift für ihre Podiumsdiskussion Ende November in der Lutherstadt Wittenberg. »Am Anfang war das Wort« ist seit kurzem das Motto für die Lutherdekade und begleitet die Aktivitäten bis zum Reformationsjubiläum 2017. In der Tradition Luthers sollte die Podiumsdiskussion herausstellen, welche Bedeutung die Sprache für unseren Alltag hat, welche Rolle sie in der Kommunikation einnimmt und wie wir mit ihr umgehen. Es war die Drei Verbände - Eine Sprache erste gemeinsame Veranstaltung der drei Verbände dieser Art.
Der mit 30.000 Euro dotierte Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache für das Jahr 2011 ging an Nora Gomringer (Bildmitte, 5.v.l.). Sie erhielt den Preis für ihre sprachliche Leistung als Lyrikerin, die einer neuen Form des Dichtens in Deutschland zur Popularität verhalf – der „Slam Poetry“. Den mit 5.000 Euro dotierten Initiativpreis Deutsche Sprache erhielt der Siegener Philosoph Dieter Schönecker (2.v.l.) für seine Verdienste um die Wissenschaftssprache Deutsch. Professor Schönecker gründete 2006 das Zentrum für Kommentarische Interpretationen zu Kant (ZetKIK). Es widmet sich der Analyse von Themen und Texten der Philosophie Kants. Der undotierte Institutionenpreis Deutsche Sprache wurde der Deutschlandstiftung Integration für ihre Initiative „Ich spreche Deutsch“ verliehen. Die Stiftung wurde durch Wolfgang Fürstner und Ferry Pausch, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer der Siftung (8. und 9.v.l.), vertreten. Der Name der Initiative ist ihr Programm: sie möchte bewirken, dass Menschen mit Migrationshintergrund, die dauerhaft in Deutschland leben und arbeiten, die deutsche Sprache beherrschen. Der Kulturpreis Deutsche Sprache wurde in diesem Jahr zum elften Mal von der Eberhard-Schöck-Stiftung (Baden-Baden) und vom Verein Deutsche Sprache vergeben. Zu seinen bisherigen Trägern gehören u. a. Udo Lindenberg, Cornelia Funke, Frank Schirrmacher, Günter de Bruyn, Paul Kirchhof und Vicco von Bülow alias Loriot.
Bei der gemeinsamen Mitgliederversammlung der Vereinsfreunde der Postleitzahl-Regionen 06 (südliches Sachsen-Anhalt) und 39 (nördliches Sachsen-Anhalt) am 6. Oktober 2012 im Magdeburger Diamant-Brauhaus wurde gemäß § 9 der Vereinssatzung einstimmig der Zusammenschluss der beiden Regionalgruppen zur »Landesregionalgruppe Sachsen-Anhalt« beschlossen. So soll die Vereinsarbeit im Norden Sachsen-Anhalts intensiviert und auf das ganze Land ausgedehnt werden. Um die Interessen der bisherigen Regionalgruppe (RG) 39 gleichberechtigt zu vertreten, wurde auf der Mitgliederversammlung ein weiterer stellvertretender Regionalleiter aus den Reihen der Vereinsmitglieder der bisherigen RG 39 gewählt.
Die Zuschauer und Hörer des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) haben entschieden: »Die Gedanken sind frei« ist das schönste deutsche Volkslied. Über zwei Wochen konnte telefonisch oder im Netz auf den Seiten des MDR abgestimmt werden. „Die Wahl zeigt den Wert, den die Freiheit beim Publikum in Mitteldeutschland genießt und dass es sich beim deutschen Volkslied nach wie vor um ein hohes Gut handelt”, meint MDR-Hörfunkdirektor Johann Michael Möller. MDR Fernsehen und MDR Figaro stellten 20 Volkslieder zur Wahl, es konnten aber auch eigene Vorschläge eingereicht werden. Tausende Zuschauer, Hörer und Internetnutzer beteiligten sich an der Abstimmung. Auf die Plätze zwei und drei wurden »Der Mond ist aufgegangen« und »Im schönsten Wiesengrunde« gewählt. Es folgen »Kein schöner Land«, »Ännchen von Tharau« und »Am Brunnen vor dem Tore«.
Alle VDS-Mitglieder, Freunde der deutschen Sprache und am Verein Interessierten waren herzlich eingeladen, den diesjährigen Tag der deutschen Sprache gemeinsam mit den Freunden der Fontäne Halle beim Fontänefest 2011 »Theater und Musik an der Fontäne« auf der Ziegelwiese zu begehen. Arne-Grit Gerold, ehrenamtliche Leiterin der Regionalgruppe 06 des VDS, und ihr Vertreter, Jörg Bönisch, betreuten von 14 bis 19 Uhr einen Informationsstand auf der Ziegelwiese in Halle (Saale). Gerold zu den Beweggründen: „Wir möchten ins Gespräch kommen, denn mit unserem Verein gibt es eine Sprachgemeinschaft, die der deutschen Sprache wieder zu der ihr zukommenden Bedeutung und Wertschätzung verhelfen und das Interesse an Sprachentwicklung wecken will. Es gibt keine weitere Bürgerbewegung, die so engagiert für die deutsche Sprache eintritt. Wir wollen dafür sorgen, dass über die deutsche Sprache gesprochen und diskutiert wird.“
VDS-Mitglied und Kammersängerin Prof. Edda Moser lud zum fünften Mal zum Festspiel der deutschen Sprache in das historische Goethe-Theater nach Bad Lauchstädt ein. Und sie kamen alle, die mehr oder weniger bekannten Prominenten, wie auch die zahlreichen Gäste. Darunter waren Bundesaußenminister a. D. Hans-Dietrich Genscher, Altministerpräsident Prof. Wolfgang Böhmer, die ehemalige Regierungssprecherin Dr. Monika Zimmermann, Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff – gleichzeitig Schirmherr der Veranstaltung –, Regierungssprecher Dr. Franz Kadell sowie MDR-Intendant Prof. Udo Reiter. Die Zuschauer wurden im ausverkauften Haus mit einer szenischen Lesung für sieben Schauspieler „Faust – der Tragödie erster Teil“, in der Fassung des 1949 in Halle an der Saale geborenen Film- und Fernsehregisseurs Michael Knof, bgeistert.
(Halle (Saale), 14. Juni 2011) So stellt der MDR das Programm des Tages der offenen Tür auf vier Seiten in seiner Publikumszeitschrift »mittendrin« vor: Am 19. Juni lädt der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) zum MDR open ein. Hier fahren als besonderer Service zwischen dem Leipziger Hauptbahnhof und dem MDR-Gelände Shuttlebusse. Dort werden die Besucher mit dem Jump-Partydome begrüßt. Mit ein bisschen Glück können Interessierte auch VIP-Tickets gewinnen, um die zahlreichen Highlights, Bühnenshows und Mitmachaktionen zu besuchen...
„Wirbt der MDR in der Überschrift »Mittendrin statt nur davor: MDR open!«, so werden doch viele Menschen ausgegrenzt; nämlich die, die nur der deutschen Sprache mächtig sind beziehungsweise mit diesen Anglizismen nichts anzufangen wissen. Außerdem bleibt die Frage, wieso eine gebührenfinanzierte, öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt derartige sprachliche Fehlleistungen verbreitet“, so Arne-Grit Gerold, Leiterin der halleschen Regionalgruppe des Vereins Deutsche Sprache e. V. (VDS).
Für zwei Tage war Deutschlands größter Sprach- und Kulturverein, der Verein Deutsche Sprache e. V. (VDS), in Merseburg zu Gast. Mitglieder und Delegierte des VDS aus der ganzen Welt kamen am 3. und 4. Juni 2011 zu ihrer Delegiertenversammlung im Merseburger Ständehaus zusammen. Hier legten sie, stellvertretend für fast 34.000 Vereinsmitglieder, die inhaltlichen Leitlinien des VDS fest und zogen Bilanz über das zurückliegende Jahr. Da sich zahlreiche sprachgeschichtliche Wurzeln in der mitteldeutschen Region befinden, gab es genügend thematische Anknüpfungspunkte, dieses Großereignis des Vereins hier durchzuführen. Stellvertretend seien die Merseburger Zaubersprüche genannt, die als ältestes deutschsprachiges Schriftdenkmal mit heidnischem Inhalt einen unmittelbaren Bezug zum Austragungsort haben. So setzte sich die hallesche Regionalgruppe unter Leitung von Arne Grit-Gerold und Jörg Bönisch dafür ein, Gastgeber für die diesjährige Delegiertenversammlung zu sein.
Schwerpunkt waren die Vorbereitungen für die Bundesdelegiertenversammlung des VDS, die vom 3. bis 5. Juni in Merseburg im Ständehaus stattfindet. Gerald Prüter (links im Bild) bat darum, ihn aus persönlichen Gründen von der Verpflichtung des stellvertretenden Regionalleiters zu entbinden. Einstimmig neugewählt wurde in diese Funktion Jörg Bönisch (Bildmitte). Arne-Grit Gerold (rechts im Bild), Leiterin der Regionalgruppe, bedankte sich bei Prüter für die ehrenamtlich geleistete Arbeit und wünschte Bönisch viel Erfolg. Weiter konnte das bei der Mitgliederversammlung am 21. Oktober 2010 vorgestellte Strategiepapier für die künftige inhaltliche Ausrichtung der Vereinsarbeit der Regionalgruppe beschlossen werden. Daran anknüpfend gab es einen Ideenaustausch über die weiteren Aufgaben und Veranstaltungen. So wurden Vorschläge erarbeitet, wie die Regionalarbeit intensiviert und der regionale Netzauftritt weiterentwickelt sowie die Aufgaben auf breiteren Schultern verteilt werden können.
Auf Einladung der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft zu Köthen/Anhalt e. V. - Vereinigung zur Pflege der deutschen Sprache - versuchte Dr. Bernd M. Samland das Wirrwarr zahlreicher englischsprachiger Werbesprüche, sogenannter Slogans, im Veranstaltungszentrum Schloss Köthen (Anhalt) zu entflechten. Dr. Samland ist Geschäftsführer der Endmark GmbH (Köln), einer Agentur für Benennungsmarketing. Diese Agentur hat in den vergangenen Jahren mehrfach Studien zur Verständlichkeit englischer Werbesprüche durchgeführt und ist dabei zu überraschenden, ja teilweise schon erschreckenden Ergebnissen gelangt. Im Herder-Verlag ist das gleichnamige Buch erschienen (ISBN 978-3-451-30417-0).
19. Februar 2012: Vorfeld der Wahl des 6. Landtages in Sachsen-Anhalt am 20. März interessierten den Verein Deutsche Sprache die Positionen der Kandidaten und Parteien die deutsche Sprache betreffend. Deshalb wurden den Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen, CDU, Die Linke, FDP, Freien Wählern und SPD im Januar so genannte Wahlprüfsteine ausgehändigt. Bis 18. Februar hatten 263 Listen- und Direktkandidaten die Möglichkeit, die ausgefüllten Fragebögen mit sprachpolitischen Positionen zurückzusenden. Mit der Zusendung von 40 Fragebögen beträgt die Rücklaufquote insgesamt 15 Prozent.
Am 11. März erläuterte der Philosoph Prof. Johannes Heinrichs als Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Vereins Deutsche Sprache e. V. (VDS) in den Franckeschen Stiftungen zu Halle seine Gedanken zur kulturellen Identität und künftigen Demokratieentwicklung. Er stellte dabei deutlich heraus, dass die Erhaltung und kreative Weiterentwicklung der deutschen Sprache das größte und wichtigste nationale Kulturprojekt Deutschlands ist. Sie ist das kostbarste Kulturgut, das Medium des Zusammenhalts einer Nation und ihrer Identität. Nach seinem Impulsreferat diskutierte Prof. Heinrichs mit den Gästen über seine Thesen zur kulturellen Identität in unserer modernen Gesellschaft. Moderiert wurde die Veranstaltung von Robert Stephan, Mitglied im VDS.
Eine im Frühjahr 2011 von der Universität Hamburg veröffentlichte Studie bringt das wahre Ausmaß des Analphabetismus in Deutschland ans Licht: 7,5 Millionen Menschen, mehr als 14 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung, können nicht richtig lesen und schreiben. Das sind fast doppelt so viele, wie bisher mit etwa vier Millionen angenommen wurde. In Sachsen-Anhalt leben über 200.000 Menschen, die vom funktionalen Analphabetismus betroffen sind. Sie können zwar einzelne Sätze lesen oder schreiben, jedoch keine zusammenhängenden Texte. Zu den Analphabeten im engeren Sinne gehören über vier Prozent der Bevölkerung. Diese können lediglich einzelne Wörter lesend verstehen und schreiben. Für beide Gruppen ist eine würdige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben nicht möglich. Sie stehen vor der schwierigen Herausforderung, alltägliche Situationen in unserer schriftgeprägten Welt zu meistern. Aus der Studie geht weiter hervor, dass über 13 Millionen der in Deutschland lebenden Erwachsenen die Rechtschreibung, wie sie bis zum Ende der Grundschulzeit unterrichtet wird, nicht beherrschen. Diese Personen würden das Lesen und Schreiben häufig vermeiden. Das macht einen Anteil von 25 Prozent an dieser Bevölkerungsgruppe aus.